Die Geschichte des 1.Linzer Billardclub Union
Bereits vor dem 1. Weltkrieg ist das Billardspiel bekannt und beliebt. In fast jedem Kaffeehaus stehen eigene Billardtische. Doch aufgrund der politischen und wirtschaftlichen Folgen der Weltkriege bedarf es intensiver Bemühungen einiger Billard-Begeisterter, um diesen Sport am Leben zu erhalten.
Im Jahre 1949 wird im Cafe Traxlmayr ein großes Cupturnier abgehalten. Anschließend vereint ein geselliger Abend alle Turnierteilnehmer und dabei schlägt die Geburtsstunde des 1. Linzer Billardclub. Am 25. 6. 1949 findet die Gründungsversammlung statt. Komm-Rat Theodor Kralka wird von den anwesenden 28 Mitgliedern einstimmig zum Präsidenten gewählt. Der Spielbetrieb wird vorerst auf 3 Kleinbillards aufgenommen. Der internationale Spitzenspieler Paul Jagenbrein wird als Trainer verpflichtet. Um den Billardsport auch außerhalb von Linz bekannt zu machen, werden in den Jahren 1951 bis 1960 Sektionen in Grieskirchen, Steyr, Enns und Eferding gegründet.
Das steigende Interesse an der Sportart Carambol-Billard zwingt die Clubführung schon bald, das ursprüngliche Clublokal im Cafe Ortner zu verlassen und 1957 ins Cafe Central und 1967 in das Geschäftslokal der Firma Baumgartner zu übersiedeln. 1969 beteiligt sich der Club erfolgreich an der Organisation der Weltmeisterschaft in der Disziplin „Freie Partie“, die im Linzer Vereinshaus abgehalten wird. Der weltbekannte Spieler Raymond Ceulemans erobert bei diesem Bewerb einen seiner vielen Titel.
Schon 1971 muss aufgrund eklatanter Mieterhöhungen ein neues Vereinslokal gesucht werden. Der Vorstand wird schließlich fündig und schließt mit dem Stift Schlägl einen Mietvertrag für Räume im 3. Obergeschoß des Hauses Landstraße Nr. 16 ab. Die Linzer Funktionäre beweisen Weitsicht und um den Carambol-Billardsport über die Stadt Linz hinaus fördern zu können, initiieren sie 1980 die Gründung des OÖ Billard-Sportverbandes. Damit steht ab 1983 auch der Austragung offizieller Landesmeisterschaften nichts mehr im Wege.
Aber nicht nur regional, sondern auch international tritt der Club in Erscheinung. Nach Länderkämpfen der österreichischen Nationalmannschaft gegen die BRD und gegen die DDR veranstaltet der 1. Linzer Billardclub im Jänner 1983 die Europameisterschaft „Billard-Artistik“, die im Volksheim Bindermichl ausgetragen wird.
Nachdem das Stift Schlägl den Mietvertrag nicht verlängert, begibt sich der Vereinsvorstand erneut auf die Suche nach einem neuen Vereinslokal und wird am Linzer Hauptplatz im Haus Nr. 4 fündig. 1986 erfolgt daher der Umzug in das heutige Clublokal. Der Tod vieler Mitglieder aus den Gründungsjahren bedeutet aber leider einen starken Rückgang der Mitgliederzahl. Damit verbunden verschlechtert sich auch die finanzielle Situation des Clubs drastisch. 1989 erfolgt der Beitritt zur Österreichischen Turn- und Sportunion. Dieser anfangs nicht unumstrittene Schritt führt dazu, dass eine deutliche Besserung der wirtschaftlichen Lage herbeigeführt werden kann. Mit dem Beitritt zur UNION ist auch die Änderung des Vereinsnamens erforderlich, die 1990 erfolgt. Der Club führt daher ab diesem Zeitpunkt den Namen „1. Linzer Billardclub UNION“. Der Club kann 1993 auch an dem Sportstättensanierungsprogramm des Landes OÖ und der Stadt Linz teilhaben und eine umfassende Renovierung vornehmen. Ohne die Unterstützung des Landes und der Stadt Linz, vor allem aber ohne die von den Mitgliedern freiwillig geleisteten Arbeitsstunden wäre dieses Unternehmen nicht durchführbar gewesen. Die Renovierung führt allerdings dazu, dass neuerlich eine deutliche Verschlechterung der Clubfinanzen eintritt. Den Funktionären gelingt es aber erneut, durch verschiedene Einsparungsmaßnahmen den weiteren Bestand des Vereines zu sichern.